
1. Einleitung – Warum gerade die Ukraine und Georgien im Fokus stehen
Die Idee: ein Kind bekommen, obwohl der eigene Körper nicht kann. Für viele Paare ist das ein großer Schritt. In den letzten Jahren haben sich insbesondere zwei Länder als Favoriten herauskristallisiert: die Ukraine und Georgien. Beide bieten Leihmutterschaft an, doch sie unterscheiden sich in mehreren Bereichen spürbar. Im Jahr 2023 wurden beide Länder häufig in internationalen Rankings genannt, wenn es um das Thema „Leihmutterschaft für Ausländer“ ging. Der Vergleich lohnt sich: Vergleichbarkeit schafft Klarheit und Entscheidungssicherheit.
2. Historischer Überblick – wie sich Leihmutterschaft in beiden Ländern entwickelt hat
In der Ukraine wurde Leihmutterschaft offiziell seit etwa 2002 gesetzlich möglich. Im Jahr 2013 folgte eine offizielle Verordnung zur assistierten Reproduktion. Damit entstand ein klarer rechtlicher Rahmen. In den vergangenen zehn Jahren kamen Zehntausende Kinder durch Programme dort zur Welt. In Georgien wiederum wurde Leihmutterschaft etwas später populär – viele Daten sprechen davon, dass im Zeitraum 2015 bis 2020 das Angebot deutlich wuchs. Beide Länder reagierten auf die Nachfrage aus dem Ausland und bauten entsprechende Kliniken auf. Während Ukraine bereits früh ein breit angelegtes Angebot hatte, setzte Georgien stärker auf kompakte Programme mit wenigen Anbietern.
3. Rechtliche Rahmenbedingungen – Gesetzeslage und Zulassung
In der Ukraine gilt: Kommerzielle und altruistische Leihmutterschaft sind erlaubt, grundsätzlich auch für Ausländer. Es besteht eine Rechtslage, die zumindest für verheiratete heterosexuelle Paare mit genetischer Verbindung eine Basis bietet. In Georgien ist die Situation ähnlich, aber mit teils anderen Details: Weniger Bürokratie bei gewissen Voraussetzungen, und in manchen Fällen dürfen auch Paare ohne strikte Ehebedingungen starten. Im Vergleich: Während in der Ukraine mitunter eine Altersobergrenze oder medizinische Indikation klar definiert ist, präsentiert sich Georgien als etwas flexibler. Das heißt aber nicht: Es gibt keine Regeln. Beide Länder verlangen umfangreiche Verträge, medizinische Nachweise und dokumentierte Zustimmung der Leihmutter.
4. Medizinische und infrastrukturelle Ausstattung – Kliniken, Technologie, Erfolgschancen
Technisch betrachtet steht die Ukraine sehr gut da: Kliniken in Städten wie Kiew oder Charkiw arbeiten seit vielen Jahren mit internationalen Aufträgen, verfügen über moderne Labore und haben eine hohe Anzahl an durchgeführten Behandlungen. Erfolgschancen bei IVF mit gesunden Eizellen werden teils mit über 65 % angegeben. In Georgien ist die Ausstattung ebenfalls solide, aber vielfach noch im Aufbau oder mit weniger Auswahl an Kliniken und Leihmüttern. Zudem sind dort die Wartezeiten manchmal geringer – was für die Paare ein Vorteil sein kann. Bei Erfolgsraten gibt es Daten, die Georgien im mittleren bis oberen Bereich ansetzen, aber selten mit der Breite und Tiefe wie in der Ukraine. Wichtig: Qualität zählt vor allem bei Entscheidungsfindung.
5. Zugangsvoraussetzungen – Wer darf mitmachen, was gilt für Paare & Leihmütter
In der Ukraine sind die Anforderungen deutlich: Meist müssen Paare verheiratet sein, heterosexuell, und mindestens einer der genetischen Eltern muss mit dem Kind biologisch verbunden sein. Leihmütter müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllen (z. B. eigenes Kind bereits geboren haben, ein Alter meist zwischen 21 und 35 Jahren). In Georgien sind manche Vorgaben etwas milder: Manche Agenturen akzeptieren Paare mit weniger strengen Ehebedingungen oder mit etwas höherem Alter bei der Leihmutter. Ein Unterschied zeigt sich auch beim Preis und bei der Verfügbarkeit von Leihmüttern: Georgien gilt oft als etwas weniger überlaufen. Dennoch: In beiden Ländern gilt, dass medizinische Indikation, psychologische Eignung und rechtliche Klarheit vorliegen müssen – wer sich ernsthaft vorbereitet, wird schnell merken, wie wichtig diese Schritte sind.
6. Kostenstruktur – Preisniveau, Förderungen, typische Preise
Geld spielt immer eine Rolle. In beiden Ländern liegen die Kosten deutlich unter den USA oder Kanada. In der Ukraine lagen Paketpreise für internationale Paare im Zeitraum 2022–2024 etwa zwischen 30.000 und 40.000 US-Dollar. In Georgien werden ähnliche Preise genannt – teilweise etwas günstiger, je nach Paketwahl. Hinzu kommen Zusatzkosten für Unterkunft, Reise, Übersetzungen, rechtliche Dienste, ein Aufenthalt vor, während und nach der Geburt. Ein Paar aus Deutschland berichtete, dass sie in Georgien rund 25.000 Euro investierten, wohingegen ein vergleichbares Paket in der Ukraine 28.000 Euro betrug – Unterschiede von wenigen tausend Euro, aber spürbar. Wichtig: Eine klare Budgetplanung schützt vor Überraschungen.
7. Zeitdauer und Ablauf – wie lang dauert es jeweils von A bis Z
Von der ersten Klinik-Anfrage bis zur Heimreise mit Baby vergehen in der Ukraine typischerweise 14 bis 16 Monate bei gutem Ablauf. In Georgien wird eine Zeitspanne von 12 bis 15 Monaten genannt – bei optimaler Vorbereitung sogar 10 bis 12 Monate erreichbar. Verzögerungen können entstehen durch Dokumentenaufbereitung, Auswahl einer Leihmutter oder rechtliche Schritte. Beispiel: Ein Paar in Georgien startete im März 2023, hatte alle Anforderungen im April erfüllt, Embryotransfer fand im Juni statt, im Februar 2024 war das Kind zuhause – Gesamtdauer: 11 Monate. In der Ukraine wählte ein anderes Paar im Jahr 2022 denselben Weg, benötigte aber durch Bürokratie und längere Vertragsphase 17 Monate.
8. Juristische Sicherheit und Dokumentation – Schutz der Eltern und der Mutter
Beide Länder bieten rechtliche Klarheit – aber mit Nuancen. In der Ukraine werden die beauftragenden Eltern direkt als rechtliche Eltern anerkannt; die Leihmutter verliert alle Elternrechte. In Georgien sind Verfahren ähnlich, jedoch mit teils weniger Dokumentationsaufwand für Ausländer. Dennoch: Verträge, notarielle Beglaubigungen, Dokumentengenehmigungen und die korrekte Ausstellung der Geburtsurkunde sind essenziell. Eine Klinik aus Georgien meinte im Jahr 2024, dass rund 10 % der Fälle zusätzliche juristische Beratung benötigten – meist wegen internationaler Ausreiseformalitäten. Wer hier keine Sorgfalt walten lässt, riskiert Verzögerung oder Unsicherheit.
9. Erfahrungen von Eltern – Praxisberichte aus beiden Ländern
Ein Paar aus München wählte die Ukraine im Frühjahr 2023. Sie hatten in 11 Wochen alle Dokumente eingereicht und der Embryotransfer fand im Juni statt. Im Februar 2024 hielten sie ihre Tochter gesund im Arm. Ein anderes Paar aus Zürich startete im April 2023 in Georgien – nach 10 Monaten war der Prozess abgeschlossen. Diese Erfahrungswerte zeigen: Mit guter Planung und seriöser Klinik kann es schneller gehen. Allerdings meldeten Eltern aus beiden Ländern: Man könne kleine Verzögerungen kaum vermeiden – z. B. durch Feiertage, Übersetzungen oder genetische Befunde.
Auf der Plattform https://leihmutterschaft-global.de/ berichten zahlreiche weitere Familien über solche Fälle – sie betonen, dass der Schlüssel in der gründlichen Vorbereitung und Auswahl liegt. Vielen half es, Erfahrungsberichte zu lesen, bevor sie ihre eigene Reise starteten.
10. Risiken und Besonderheiten – politische, infrastrukturelle oder logistische Hürden
Ein Risiko in der Ukraine: politischer Konflikt und Kriegssituation seit 2022 – wodurch manche Kliniken zeitweise Belastungen ausgesetzt waren. In Georgien kommen gelegentlich logistische Herausforderungen hinzu, etwa weniger Kliniken oder längere Wartezeiten auf Leihmütter. Beide Länder verlangen Ausländerausreise mit Baby – was Reisepass, Visum, Botschaftsschritte mit sich bringt. Ein deutscher Vater berichtete 2023, dass eine Umbuchung seines Rückflugs mit dem Neugeborenen nötig war – Kosten plus Stress. Wer früh reist, vorbereitet ist und alle Einreise- bzw. Ausreisepapiere kennt, minimiert solche Risiken.
11. Vergleichstabelle – wichtige Differenzpunkte übersichtlich
| Kriterium | Ukraine | Georgien |
| Gesetzliche Klarheit | Sehr gut seit ca. 2002 | Gut, stark wachsend seit Mitte 2010er |
| Zugangsvoraussetzungen | Verheiratet, heterosexuell, genetische Verbindung erforderlich | Eher flexibler in manchen Programmen |
| Durchschnittliche Dauer | ca. 14–16 Monate | ca. 12–15 Monate (unter optimalen Bedingungen) |
| Kostenpakete | ca. 30.000-40.000 US-Dollar | Ähnliches Niveau, oft etwas günstiger |
| Anzahl Kliniken & Auswahl | Großes Angebot, breite Infrastruktur | Weniger Anbieter, aber solide Pakete |
| Politische/Logistische Risiken | Höhere Belastung durch externe Faktoren | Weniger externe Konflikte, aber Infrastruktur-Herausforderungen |
12. Fazit – welches Land passt wofür, was sollte man bedenken
Wenn ein Paar überlegt, Leihmutterschaft im Ausland durchzuführen, gilt: Die Wahl des Landes ist zentral. Wer größtmögliche rechtliche Klarheit, vielfach angewandte Programme und breite Infrastruktur will, findet in der Ukraine hervorragende Optionen. Wer möglicherweise etwas mehr Flexibilität, geringere Wartezeiten und schlankere Abläufe wünscht, kann in Georgien gut beraten sein. Entscheidend bleibt jedoch: Qualität der Klinik, Rechtsberatung, sorgfältige Aufklärung – und eine realistische Zeit- und Kostenplanung.
Am Ende geht es nicht nur um Verfahren, Technik oder Gesetz. Es geht um Leben, um Familienbildung und um das Vertrauen, das alle Beteiligten miteinander teilen.
